Deep Sky – Gaswolken

Zwischen den Sternen

Das gesamte Weltall ist mit Materie durchzogen. In manchen Bereichen ist sie extrem dünn gesät, in anderen (zum Beispiel in den Sternen selbst) sehr dicht. Dazwischen gibt es immer wieder Wolken von Gasen, die unter bestimmten Umständen sichtbar werden können. Auch in ihnen allerdings liegt die Materiedichte im Bereich des besten künstlich auf der Erde erzeugten Vakuums.

Wenn sich Gaswolken im Laufe der Jahrmillionen durch ihre eigene Schwerkraft zusammenziehen, bilden sich irgendwann Sterne in ihnen, sobald die Materie an einzelnen Stellen so dicht wird, dass die Kernfusion beginnt.

Jetzt nicht rot werden – leuchtende Gaswolken

Der Orionnebel (M42). Er befindet sich im Sternbild Orion etwas unterhalb der drei mittleren Gürtelsterne und ist oft bereits mit dem Auge und erst recht im Feldstecher zu sehen. In ihm entstehen ständig neue Sterne aus den Gaswolken, von denen das helle Licht beinahe ausschließlich stammt. Die rote Farbe ist typisch für das Element Wasserstoff, aus dem die Wolke besteht. Er wird hier durch die intensive Strahlung der jungen Sterne angeregt und leuchtet dann selbst. Zugleich bildet er das Material für die Entstehung weiterer Sterne.

Der Rosettennebel im Sternbild Einhorn, das ein wenig „links“ vom Orion am Himmel steht. Diese Gaswolke beeindruckt nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch den offenen Sternhaufen, der sich in seiner Mitte befindet. Von diesem stammt auch – wie beim Orionnebel – die Strahlung der jungen Sterne, die das Wasserstoffgas des Rosettennebels zum Leuchten bringt.

Dunkelwolken

Der Nordamerika-Nebel (NGC 7000)! Sein Name muss wohl nicht näher erklärt werden. Allerdings besitzt er gar nicht wirklich diese Form – vielmehr wird die dahinter befindliche selbstleuchtende Gaswolke teilweise von einer nicht leuchtenden Dunkelwolke bedeckt, die die charakteristischen Umrisse des Golfs von Mexiko beisteuert. Der hell leuchtende Stern rechts oben ist Deneb im Sternbild Schwan.

In der Mitte des Sternbilds Orion findet sich auch eine vergleichsweise kleine Gaswolkenkonstellation. Auch hier überdeckt eine kleine Dunkelwolke eine große rot leuchtende Wasserstoffwolke. Die Form dieser kleinen Wolke gab ihr den Namen: Pferdekopfnebel. Der helle Stern links hat den Namen Al Nitak oder ζ (zeta) Orionis. Er ist der linke der drei „Gürtelsterne“ des Orion.

Das gleiche Bild noch mal, zehn Jahre später aufgenommen und mit einem viel größeren Bildausschnitt, auf dem man auch links unterhalb des hellen Sterns den „Flammennebel“ deutlich erkennt. Inzwischen haben wir den guten alten Diafilm durch Digitaltechnik abgelöst. Insbesondere im großen Bild bemerkt man die starke Qualitätsverbesserung. Das Bild ist aus ca. 20 Einzelbildern addiert worden – dabei verstärken sich die immer gleichen Objekte, die man fotografiert hat, während sich das zufällige Bildrauschen durch Mittelwertbildung verringert.