Einige unserer Bilder – Kometen

Besuch aus fernen Gefilden

Von Zeit zu Zeit erhalten wir Besuch aus den äußersten Gebieten unseres Sonnensystems: Ein Komet schaut vorbei. Kometen bestehen aus Steinbrocken, Staub, gefrorenem Wasser, Kohlendioxid, Methan, Kohlenmonoxid und Ammoniak. Milliarden von diesen finsteren, nur kilometergroßen Klumpen, die aus den Anfangszeiten des Sonnensystems stammen, schweben langsam und unsichtbar in einer Wolke um unsere Sonne, in halber Entfernung zum nächsten Stern.

Ab und zu geschieht es, dass einer durch Schwerkrafteinflüsse vorbeiziehender anderer Sterne angestoßen wird und über zigtausende von Jahren hinweg auf unsere Sonne zufliegt. Erst wenn er durch diese erhitzt wird, verdampfen die gefrorenen Gase und bilden den typischen Schweif, der eine Ausdehnung von Millionen Kilometern erreichen kann. Die meisten Kometen verschwinden danach wieder in der Weite des Sonnensystems und kehren vielleicht niemals wieder, aber einige werden von der Schwerkraft großer Planeten – meistens ist das Jupiter – angezogen und dadurch auf eine kürzere Bahn um die Sonne gebracht. Sie beehren uns alle paar Jahre wieder, solange, bis ihr Eisvorrat verbraucht ist. Dann brechen sie auseinander und fliegen als unsichtbarer Staub und vielleicht ein paar dunklen Brocken weiter …

Kometen der letzten Jahrzehnte

Der Komet Hyakutake, benannt nach seinem japanischen Entdecker Yūji Hyakutake. Der Komet war im Jahre 1996 deutlich zu sehen. Das Bild zeigt die große Staub- und Gaswolke um den Kern sowie einen sehr dünnen Schweif. Der Schweif entsteht dadurch, dass Teile der Kernwolke vom Sonnenwind mitgerissen werden. Er zeigt deshalb immer von der Sonne weg und ist nicht etwa eine Art Fahrtwind.

Dass die umgebenden Sterne nur als Striche zu sehen sind, ist übrigens kein Fehler: Kometen bewegen sich auf ganz eigenen Bahnen um die Sonne, so dass ihre Position relativ zu den Sternen bei längeren Belichtungszeiten nicht mehr konstant bleibt. Führt man die Kamera also mit dem Kometen mit und belichtet eine Weile, dann macht sich das im Bild bemerkbar.

Ein anderer bekannter Komet: Hale-Bopp, der zwar 1995 unabhängig von Alan Hale und Thomas Bopp entdeckt wurde, aber erst 1997 deutlich sichtbar die Runde machte. Seine Besonderheit ist neben der großen Helligkeit der geteilte Schweif: Der blaue Teil entsteht aus den ausströmenden Gasen, die so leicht sind, dass der Sonnenwind sie leicht wegblasen kann. Der weiße Teil besteht aus den Staubteilchen, die sich dabei ebenfalls lösen. Weil sie größere Masse besitzen, folgen sie aufgrund ihrer Trägheit etwas stärker der eigentlichen Bahn des Kometen. Zum Größenvergleich: Der Vollmond würde 130mal in dieses Bild hineinpassen!

Und schließlich der Komet McNaught, genauer gesagt C/2006 P1 McNaught, denn David McNaught hat eine ganze Reihe von verschiedenen Kometen entdeckt. Dieser hier war im Jahr 2007 am Himmel zu sehen. Obwohl es sich um den hellsten Kometen seit mehr als 30 Jahren handeln sollte, war von der Helligkeit nicht viel zu erkennen, denn er befand sich sehr nahe an der Sonne und war daher nur zu sehen, wenn man wusste, wo man zu suchen hatte.

Hierzu haben wir sogar eine kleine Animation, auf der man dem Kometen ein wenig beim Untergehen hinter einem Gebäude zuschauen kann. Wegen der schwierigen Lichtverhältnisse und notorisch schlechten Wetters gibt es von uns leider kein weiteres Bild.