Einige unserer Bilder – Polarlichter
Leuchten am Nachthimmel
Dies sind Bilder von Polarlichtern in Deutschland (ja, die gibt es) und anderen Gegenden weit südlich des Polarkreises. Mehr Bilder und ein paar physikalische Erläuterungen finden Sie unter Aus der Ferne!
Eines Tages in Brenscheid …
Eines Tages auf unserem Beobachtungsplatz: Eigentlich wollten wir nur ein wenig Gartenarbeit erledigen und danach den Westhorizont fotografieren, an dem Mars, Jupiter, Saturn und die Mondsichel einträchtig beieinanderstanden – als sich nach Einbruch der Dunkelheit der Nordhimmel rötlich zu verfärben begann. Einem von uns hatten die Eltern immer wieder von einem Polarlicht vorgeschwärmt, welches in den 1950er-Jahren im Ruhrgebiet zu sehen gewesen war, also war klar: ein Nordlicht! Viele Einwohner der umliegenden Dörfer konnten das nicht geglaubt haben, denn plötzlich war überall die Feuerwehr zu hören. Nachdem das Leuchten aber immer stärker wurde und auch andere Farben als Rot zu sehen waren, gab es keine Zweifel mehr.
Höchstens am Zustand der Kamerabatterie: Gleich nach dem ersten Bild war sie leer. So ist dies das einzige, das von diesem denkwürdigen Abend geblieben ist. Im Vordergrund die Zweige, die unsere Gartenarbeit Richtung Norden noch stehengelassen hatte.
Auch wenn Polarlichter in Deutschland immer mal wieder vorkommen, sind sie hier doch eine recht seltene Erscheinung. Nur wenn die Sonnenaktivität hoch und gleichzeitig das Erdmagnetfeld in seiner Form gestört ist, können Polarlichter auch in mittleren Breiten gesehen werden. Im November 2003 war dies wieder besonders spektakulär. Im Ruhrgebiet war das Leuchten deutlich zu sehen, in München allerdings zumindest an diesem Abend nichts, trotz sofortiger spätabendlicher Alarmierung. Was die Nachbarn dort gedacht haben, als eine dunkle Gestalt in die Luft guckend und mit dem Handy telefonierend durch ihre Vorgärten kraxelte, ist nicht überliefert.
Nicht nur die roten Strahlen, sondern auch das grüne Leuchten über dem Horizont ist Teil des Polarlichts. Das hellere Gebilde rechts sind allerdings Wolken. Hinter den roten Strahlen sieht man das Sternbild Schwan durchschimmern.
In Wirklichkeit war der Himmel etwas, aber nicht viel dunkler. Will man Polarlichter in Deutschland fotografieren, sollte man dennoch beachten, dass der Himmel durch Kunstlicht arg aufgehellt sein kann. Bei Blende 2,8 und ISO 400 bewegen sich geeignete Belichtungszeiten zwischen 10 und maximal 40 Sekunden.
Das Bild rechts ist in Südwestschweden aufgenommen, auf einer Insel im See Övre Kalven. Dass wir es gesehen haben, war reiner Zufall. Eigentlich waren wir aufgestanden, um etwas vom Meteorstrom der Perseiden zu sehen, aber Sternschuppen gab es praktisch keine. Dafür dieses Polarlicht in voller Schönheit. Solche Bilder gelingen ohne besondere Ausrüstung mit Handykameras. Rechts von der Bildmitte (größeres Bild öffnen) das Sternbild Fuhrmann mit seinem hellsten Stern Capella und dem kleinen Dreieck rechts daneben. Links in Bildmitte nahe dem Rand die Sterne Castor und Pollux aus den Zwillingen. Der unterste Stern ganz rechts am Bildrand ist Aldebaran aus dem Stier. Links davon, in der Nähe des „roten Vorhangs“, die Planeten Jupiter und Mars direkt nebeneinander.
Sogar in Bayern waren im Jahr 2024 mehrfach Polarlichter zu sehen, oft mit bloßem Auge. Dieses hier ist bei einem sagenhaft hohen KP-Wert von 8 in Sulzemoos westlich von München aufgenommen, ebenfalls mit einer Handykamera. Der letzte Sonnenschein ist noch am Westhorizont zu sehen, und mitten im Polarlicht geht der Mond unter.