Deep Sky – Planetarische Nebel

Alles, nur keine Planeten

Mit einem haben die sogenannten planetarischen Nebel rein gar nichts zu tun: mit Planeten. Der Name ist entstanden, als man noch nicht wusste, was die wahre Ursache für diese Gebilde ist, und sich nichts anderes als Planeten um fremde Sterne vorstellen mochte.

In Wirklichkeit sind planetarische Nebel Reste von Sternen, die am Ende ihrer Lebenszeit in (oft mehreren) Explosionen ihre verbleibenden Gashüllen mit großer Wucht abstoßen. So wie man von einer Seifenblase fast nur den Rand sieht, kann man auch im Teleskop häufig die dreidimensionale Form nur erahnen.

Formen- und Farbenvielfalt

Ringnebel in der Leier Der Ringnebel in der Leier (M57). Ein hier nicht sichtbarer Zentralstern wird von diesem bunten Ring aus Gasen umgeben. Der Ringnebel kann nur mit einem größeren Teleskop gesehen oder fotografiert werden. Auf einem Foto kommt seine besondere Farbigkeit zur Geltung.

Ein anderer planetarischer Nebel, der nur in großen Teleskopen ganz aufgelöst werden kann, ist der Krebs- oder Krabbennebel (M1). Er befindet sich nicht im gleichnamigen Sternbild, sondern im Stier, aber er sieht mit etwas gutem Willen so aus wie ein Kurzschwanzkrebs, also eine Krabbe. Auf diesem Bild ist eine grau-weiße Wolke zu erkennen. Um sie herum findet man bei hoher Auflösung eine schwammartige weitere Schicht, die zu dunkel ist, um hier sichtbar zu werden. In der Vergrößerung des Bildes erkennt man einige rote Streifen im Nebel.

Die zugehörige Sternexplosion (damals sichtbar als „Supernova“), die den Nebel gebildet hat, kann aufgrund mehrerer gesicherter Beobachtungen genau auf den 11. April 1054 datiert werden. Die abgestoßene Gashülle hat sich also in diesen fast 1000 Jahren, von einem einzelnen Stern ausgehend, auf die nun sichtbare Größe ausgedehnt. Der Stern selber hingegen ist zu einem Pulsar zusammengeschrumpft, also einem schnell rotierenden Stern mit extrem hoher Dichte, der nicht mehr leuchtet, aber stattdessen wie ein Leuchtturm starke, gebündelte Strahlung aussendet.

Und noch ein weiterer planetarischer Nebel, der Hantelnebel (M27). Er hat eine besonders charakteristische Form.