Alpenraum – Grimselpass (2000)

Mal was Anderes

Als Alternative zum Männlichen versuchten wir, eine Stelle zu finden, die zwar hoch liegt, aber dennoch gut mit dem Auto zu erreichen war. Es ist zwar viel spaßiger, die ganzen Sachen mit einer Bergbahn hochfahren zu lassen, aber je mehr Sachen es werden, desto kaputter ist man vom Tragen, wenn man man oben ankommt (wenn man sie überhaupt mitnehmen kann). Der Grimselpass schien geeignet. Nach einigen Vorerkundungen machten wir uns also auf den Weg.

Dichter Nebel Als wir ankamen, herrschte Nebel; man konnte die Hand nicht mehr vor Augen sehen, geschweige denn die Straße oder die Ausfahrt zum Parkplatz, auf den wir uns stellen wollten. (Gut, das Bild ist gefälscht, aber es gibt die Situation ziemlich originalgetreu wieder.) Am Ende musste jemand an der am Steilhang entlangführenden Straße aussteigen und quasi auf allen Vieren die Ausfahrt suchen, um das Auto gefahrlos dort hinzuleiten.

Parkplatz an der Grimsel Wir waren gewarnt worden: Schon mehrere Wanderer seien aus den tückischen Nebeln dort oben nicht mehr herausgekommen. Die hatten allerdings auch kein Auto, keine Zelte, keine warmen Sachen und keine Verpflegung mitgehabt. Wenn man also nur lange genug wartet, verzieht er sich wieder – und zwar von einer Minute auf die andere. Nach ein paar Sternbeobachtungen in der restlichen Nacht wussten wir am nächsten Morgen schließlich, wo wir genau waren.

Teleskope bei Tag Aufgrund des geringen Touristenaufkommens konnten wir die Stative und Montierungen über Tag stehenlassen. Einer von uns hatte außerdem die Nacht unglaublicherweise zum Schlafen genutzt, weil er doch gar zu müde gewesen war. Daher durfte er Wache halten. – Im Hintergrund, vor den Bergen, sieht man die Passhöhe auf 2165 m.

Teleskope bei Nacht Unser Rotlichtviertel. Rotlicht beeinträchtigt die Augen am wenigsten, wenn sie an die Dunkelheit angepasst sind. Rechts die Zelte, links der dekorative Windschutz. Oben Deichsel und Vorderwand des Großen Wagens.

Gibt es sonst keine Sternaufnahmen? Nur wenig, denn die drei Stauseen dort oben (Oberaarsee mit Eisbergen aus dem Gletscher, Grimselsee mit gleich zwei Staumauern, Räterichsbodensee) produzierten einigen Dunst, und die Staumauerbeleuchtung ließ ihn weiß leuchten. Fazit: doch kein so guter Standort dort oben.