Europa – Griechenland (2005)

Der griechische Nordwesten

Der Norden Griechenlands und insbesondere der Nordwesten ist touristisch längst nicht so erschlossen wie Athen, die Peloponnes oder die bekannten Inseln. Die meisten Touristen im Norden schienen damals Griechen oder auch Italiener zu sein. Von Albanien her nach Süden erstreckt sich das Píndos-Gebirge mit bis zu 2700 Meter hohen Bergen. Nur der Olymp ist mit über 2900 m noch höher.

Im Píndos-Gebirge

Das nördliche Píndos-Gebirge Im Píndos gibt es viele kleine Straßen und ein, zwei damals neue Autobahnen. Größere Städte findet man wenige, es dominieren die kleinen Bergdörfer. Mehrere Flüsse wie der Aóos, der Víkos oder der „vierzigfurtige“ (so der Name) Sarantáporos durchziehen das Gebirge praktisch unberührt und unbegradigt.

Panorama

Sterngucken bei Kónitsa Vom Bergdorf Kónitsa aus geht östlich eine kleine Passstraße nach Elévthero. Dort, an einem Parkplatz auf ca. 1800 m Höhe, versprach der Himmel Richtung Nordosten um den 13. August herum einen freien Blick auf die Perseiden-Meteore.

Also kam die mechanische Astrokamera zum Einsatz. Doch leider: Wolken! Daher scheinen die Striche der Sterne auf diesem Bild immer wieder unterbrochen (das helle Band von links unten nach oben Mitte ist die Milchstraße). Links, beim Polarstern, um den sich hier alles dreht, ist sogar fast gar nichts mehr zu erkennen. Und Sternschnuppen erst recht nicht ….

Die Metéora-Klöster

Im weiteren Verlauf der Reise ging es zu den berühmten Metéora-Klöstern an den südöstlichen Ausläufern des Píndos. Seit dem 9. Jahrhundert gab es dort Einsiedler, im 14. Jhdt. wurde dann das erste Kloster gegründet.

Das Kloster Russanú Auch wenn die meisten Mönche inzwischen vor den Touristen auf den Berg Áthos geflüchtet sind (Nonnen dürfen dort ja nicht hin), sind viele der Klöster noch immer bewohnt. Hier eins der am eindrucksvollsten gelegenen Klöster, Russanú. Bei den „met-éora“, also „in der Höhe“ gelegenen Klöstern sollte das Beobachten von Meteoren doch besonders gut gelingen.

Mond und Auto Doch zunächst der Mond! Er schien über die Felsen und erleuchtete den Himmel. Rechts das aktuelle Mietauto – immer noch ohne Nummernschilder, die waren noch nicht fertig geworden.

Klöster und Sterne Ein Blick nach Norden, flankiert von den Klöstern Russanú (Mitte), Varlaám (links) und Megálo Metéoro (ganz links, etwas im Hintergrund), die hier um 23 Uhr allmählich ihre Ruhe gefunden haben. Links steht senkrecht der Große Wagen.

Untergehender Mond vor Felsen Wieder ein Blick in die andere Richtung, nach Südwesten. Hier schickt sich der Mond gerade an, unterzugehen, und ist schon fast hinter den Felsen verschwunden, die die Stadt Kalambáka von den Klöstern trennen.

Auf dem kleinen Berg

Kleines Auto und kleiner Berg Bei den Klöstern gab es für Astrofotografie jedoch viel zu viele Felsen, und die beiden Städtchen Kalambáka und Kastráki waren viel zu nah. Also ging es wieder einige Kilometer nach Westen, wo neben der Hauptstraße ein kleiner kegelförmiger Berg stand, mit einer kleinen Kirche obendrauf und einer Schotterpiste, die sich rundherum hochwand. Das war ein optimaler Platz – zumal sich in Griechenland niemand darum schert, wenn jemand nachts dort hochfährt. Bei uns daheim wäre der Weg natürlich gesperrt oder zumindest ein Privatweg gewesen ….

Auf dem kleinen Berg Nachts war dort niemand, und nicht einmal die aufgeblendeten Scheinwerfer der Autos auf der Hauptstraße störten. Nur der kräftige Wind musste irgendwie, mittels Auto und offenen Türen, von der Kamera abgehalten werden.

Sterne, Kirche und Stadt Dieses bunte Bild zeigt – neben dem Nachthimmel mit der Kassiopeia links oben – das grell erleuchtete Kalambáka rechts am Horizont. Die kegelförmigen Lichtstrahlen kommen von den Scheinwerfern, die die Metéora-Felsen anstrahlen und von diesen teilweise abgedeckt werden. Und ganz links sieht man den Gipfel des Bergs mit der Kirche und dem einen Baum. Die kleinen gelben Punkte kommen vom Ewigen Licht, das durch die Fenster des Dachs herausstrahlt. Aber: leider wieder keine Sternschnuppen!

Die Milchstraße Also noch ein letzter Versuch, direkt in der Bildmitte liegt der Zenit. Und obwohl man mit dem Auge gleich eine ganze Reihe Sternschnuppen, auch hellere, sehen konnte, finden sich wieder absolut keine auf dem Bild. Technisches Fazit: ISO200 bei Blende 2,8 ist wohl ungeeignet für Sternschnuppenaufnahmen. Das ästhetische Fazit möge jedoch jeder selbst ziehen!